Wie Amazon in Ostfriesland den lokalen Einzelhandel wie Multi und Co. angreift und
gut bezahlte Arbeitsplätze im Einzelhandel gefährdet

Der Onlinehändler Amazon will voraussichtlich im Frühjahr 2021 ein Verteilzentrum in Emden eröffnen und damit die letzte Meile zum Kunden abdecken.
Das heißt das Ware teilweise noch am selben Tag bestellt und geliefert werden kann

„Für die Auslieferung der Pakete an die Kunden werden bei den Lieferpartnern etwa 250 Fahrer zuständig sein.
In den Verteilzentren werden keine Kundenaufträge bearbeitet. Die Pakete mit den bestellten Artikeln kommen unter anderem aus den europäischen Amazon-Logistikzentren, werden entladen,
auf die Zustellfahrzeuge sortiert und schließlich an die Kunden der jeweiligen Region ausgeliefert.“

Quelle: https://www.dvz.de/rubriken/logistikimmobilien/detail/news/amazon-plant-verteilzentrum-in-emden.html

Mit der neuen schnellen Lieferung noch am selben Tag der Bestellung verliert der lokale Einzelhandel sein letztes Alleinstellungsmerkmal gegenüber Amazon. Die sofortige Verfügbarkeit von Ware.
Außerdem wird Amazon auch klassische Supermärkte angreifen und auch dieses Sortiment wie frisches Obst etc. zukünftig anbieten.

Die neuen Arbeitsplätze die dadurch geschaffen werden sind meist im Niedriglohnsektor anzusiedeln:

Außerdem baut Amazon gerade mit Amazon Logistcs einen eigenen Lieferdienst auf bei dem die Fahrer meist nicht direkt bei Amazon angestellt sind. Sondern über Fremdfirmen geworben werden.

“Die Arbeitsbedingungen der Paketboten sind auch für Amazon ein kritischer Faktor. Denn diese sind nicht bei Amazon, sondern bei Lieferpartnern beschäftigt. Die Arbeitskonditionen muss der Onlinehändler daher in den Verträgen mit seinen Partnern diktieren.
„Wir erwarten, dass die Zusteller direkt und in Vollzeit bei unseren Partnern beschäftigt sind“, erklärt Amazon. Die Zusteller seien pro Stunde zu bezahlen, auch jede Überstunde werde abgegolten.”

Quelle: https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/amazon-logistics-das-macht-amazons-paketdienst-so-maechtig/25290886.html

Der lokale Einzelhandel sollte schnell handeln und eigene Logistik Konzepte entwickeln um die Kunden nicht komplett an Amazon zu verlieren.
Hier ein Beispiel aus NRW: “Bis 14 Uhr bestellte Ware, liefern Boten am selbem Tag. Darum wollen rund 500 Kunden den alternativen Bringdienst nicht mehr missen.”

Quelle: https://www.derwesten.de/region/amazon-konkurrenz-nrw-jeff-bezos-bottrop-id231300004.html

Außerdem sollten sich die Endkunden fragen, ob man wirklich alles bei Amazon bestellen sollte und damit den Trend noch befeuert das die Innenstädte aussterben und gut bezahlte Jobs durch Billiglohn Angestellte ersetzt werden,
die nicht mal direkt bei Amazon angestellt sind.

Ganz zu schweigen von der Steuerproblematik:
Quellen: https://www.onlinehaendler-news.de/online-handel/marktplaetze/133271-steuerzahlung-amazon-nennt-erstmals-zahlen-deutschland
https://www.nord24.de/bremerhaven/Amazon-verspricht-dass-Gewerbesteuer-fliessen-wird-43704.html



15. Februar 2021